Eingewöhnung

Eingewöhnung im Kindergarten

Der wohl erste und größte Schritt im Leben eines Kindes in Richtung Selbstständigkeit ist der Eintritt in den Kindergarten. Für viele Kinder bedeutet das die erste stundenweise Trennung von den Eltern. Entsprechend schwer kann diese Abnabelung den Kindern aber auch den Eltern fallen.

Alle neuen Eindrücke erleben die Kinder außerhalb ihrer vertrauten Umgebung und so kann es vorkommen, dass ein Kind den Kindergarten völlig verweigert. Tränen, manchmal sogar heftige Szenen, in denen das Kind verzweifelt ist und mit den Eltern nach Hause möchte, sind nicht selten. Auch wenn Ihnen als Eltern das erste Loslassen schwerfällt, sollten sie Ihrem Kind helfen, diesen neuen Lebensabschnitt mit Freude zu erleben.

Ein paar Tipps, die die Eingewöhnung erleichtern kann!

  1. Den Kindergarten Schmackhaft machen
    Ein Kindergarten bietet dem Kind viele Vorzüge. Es darf dort spielen, Neues lernen und Kontakte pflegen. All das können sie als Eltern in Gesprächen mit dem Kind beiläufig oder bestimmt immer wieder erwähnen. Hilfreich kann auch der Kontakt zu anderen Kindern sein, die von ihren tollen Erlebnissen im Kindergarten berichten.
  2. Bereits vorher mit dem Abnabeln beginnen
    Ist ein Kind bereits gewöhnt, hin und wieder außerhalb des eigenen Zuhauses betreut zu werden, empfindet es die tägliche Abnabelung nicht so schlimm.
  3. Schnupperbesuch
    Sie können dem Kind die Einrichtung auch gerne zeigen und bei uns einen Kindergartenalltag erleben. So wird die Neugier ihres Kindes geweckt und damit auch der Wunsch, selbst ein Waldkind zu werden. Außerdem gewinnt Ihr Kinder und sie als Eltern einen ersten Eindruck von unserem Waldkindergarten, vom Gelände, dem Tagesablauf, den Angeboten und Erziehern – ohne dabei die elterliche Sicherheit zu verlieren.
  4. Langsame Eingewöhnung
    Wir bieten unseren Familien die Möglichkeit, das Kind in den ersten Tagen zu begleiten. In der Regel brauchen die Kinder einen Tag bis zwei Wochen. Es ist ratsam, in der Eingewöhnung den Aufenthalt im Kindergarten langsam zu steigern. Besonders wenn sich abzeichnet, dass das Kind innerlich noch nicht bereit ist, einen ganzen Vormittag ohne Eltern zu verbringen. Enge Absprache zwischen Eltern und Pädagogen ist hier sehr wichtig.
  5. Bitte keine dramatischen Abschiede
    Auch wenn es Ihnen als Eltern auf der Zunge liegt, Ihrem Kind zu sagen, dass sie es in den nächsten Stunden vermissen werden, sollten sie sich solche Aussagen verkneifen.
    Fröhlichkeit ist angesagt, keine langen Rituale! Kurze Abschiede die anzeigen, dass man bald wieder da ist und dem Kind in der Zeit viel Spaß wünscht. Widersteht man nicht der Versuchung, sein Kind zum x-ten Mal zu umarmen, immer wieder zu betonen, man sei ja bald wieder da, kann man unbewusst Misstrauen schaffen. Das Kind könnte daran zweifeln, ob die Eltern tatsächlich wiederkommen, wenn sie so eine große Sache daraus machen.
  6. Kindergartenfreie Tage
    Ist man während der Betreuungszeiten nicht berufstätig, sollte man dem Kind gelegentlich auch die Option lassen,
    zu Hause zu bleiben. Natürlich nicht ständig, aber zumindest zeitweise eine kleine Pause – besonders bei den ganz Kleinen. So empfindet das Kind die Kindergartenbesuche weniger als Zwang und wird darin eine Freiwilligkeit sehen. Freiwillige Unternehmungen machen mehr Spaß und so wird das Kind immer seltener frei Tage fordern und mit Freude hingehen.
  7. Ein Recht auf Gefühle

Ja, ihr Kind ist vielleicht bei der Trennung traurig – aber ist es nicht auch wichtig dieses Gefühl zulassen zu dürfen? Es ist in Ordnung auch einmal traurig zu sein, vor allem beim ersten Abschied! Dies ist eine wichtige Übergangsbewältigung, ein neuer Lebensabschnitt! Wichtig ist hier, dass ihr Kind starke Eltern und einen Erzieher als Bezugsperson hat – dem es vertraut und vor allem sich von ihm trösten lässt. Wenn das der Fall ist, dann steht dem Abendteuer Kindergarten nichts mehr im Wege! Für Kinder ist es eine sehr wichtige Erfahrung, dass nach der Traurigkeit, auch wieder die Fröhlichkeit einkehrt! Damit unsere Eltern beruhigt den Vormittag erleben können, rufen wir oft nach tränenreichen Abschieden an und berichten Minuten später von einem Kind das auf der Schaukel sitzt oder mit den anderen Kindern spielt.